Tödliche Krankheit für Salamander in Bayern erstmalig entdeckt

Nachdem nun erstmals der berüchtigte Salamanderpilz Bsal in Bayern nachgewiesen wurde, bitten das Bayerische Landesamt für Umwelt und das Landratsamt Bamberg, im Ebracher Forst folgende Verhaltenshinweise zu beachten:

• Amphibien, insbesondere Feuersalamander und Molche, nicht berühren.

• Auf vorgegebenen Wegen bleiben und keine Land- und Wasserlebensräume von Amphibien betreten.

• Hunde an der Leine führen und von Bächen, Uferbereichen, Teichen, Tümpeln und wassergefüllten Wagenspuren fernhalten.

• Schuhe vor Ort gründlich von Erde säubern – mit ausreichend Abstand zu Gewässern und Feuchtstellen.

• Außerdem ist es ganz wichtig, dass Amphibien nicht in der Natur aus- bzw. umgesetzt werden. Scheinbar gesunde Schwanzlurche sowie Froschlurche können Überträger sein.

• Auch im Coburger Land bei einem Waldspaziergang gerne die Augen nach Feuersalamandern aufhalten und „verdächtig aussehende“ oder gar tote Tiere bitte schnellstmöglich melden:

1. Bitte Fotos machen, insbesondere von verdächtigen Hautstellen, z.B. „Läsionen“

2. Wenn möglich, tote Tiere mitnehmen und einfrieren!

3. Den genauen Fundort (bestenfalls Koordinaten), sowie das Datum notieren

4. Meldung schnellstmöglich an Projektmitarbeiterin der Universität Trier: Vanessa Schulz, vanschul(at)tu-bs.de

 

Der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz: Bsal) wurde ursprünglich vermutlich mit infizierten Salamandern oder Molchen über den Tierhandel aus Asien nach Europa eingeschleppt. Vor über 10 Jahren wurde er in den Niederlanden entdeckt und 2013 zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben. Über Erde, die an Schuhen, forstlichen Arbeitsgeräten oder Tierpfoten haftet, kann der Erreger weitergetragen werden. Über die Eifel breitete er sich nach Deutschland aus. Für Bayern ist der Fund in Ebrach der erste Nachweis. Alle heimischen Salamander- und Molcharten können durch den Pilz erkranken, wobei die meisten eine Infektion überleben. Bei Feuersalamandern führt eine Ansteckung dagegen fast immer zum Tod. Für den Menschen und andere Tiere ist Bsal ungefährlich

 

7/2020