Coburger Schmetterlingsatlas

"Die Tagfalter und Widderchen des Coburger Landes"

Alex Ulmer beim Markieren eines Tagfalters
Alex Ulmer beim Markieren eines Tagfalters

Von Gerhard Hübner und Alex Ulmer

„Die Tagfalter und Widderchen des Coburger Landes“, so heißt das Buch über unsere Lokalfauna, das seit Ende 2019 erhältlich ist. Herausgegeben wurde es in der Schriftenreihe des Naturkunde-Museums Coburg (Heft 30), das auch einen Teil der Druckkosten übernommen hat.

Das Buch ist Ergebnis fünfjähriger Arbeit der LBV-Arbeitsgruppe Insekten: Vier Jahre lang, nämlich von 2014 bis 2017, hat das ehrenamtliche LBV-Kartierteam Petra Altrichter, Alex Ulmer und Gerhard Hübner intensiv die Tagfalter und Widderchen im Coburger Land beobachtet und über sie Daten in der Natur erhoben – mit einer Rasterkartierung in 111 Feldern. Das Jahr 2018 gehörte dann der Auswertung, Recherche und Texterstellung.


Um ein möglichst umfassendes Bild über die Entwicklung der lokalen Tagfalter- und Widderchenfauna zeichnen zu können, wurde 2018 versucht, möglichst viele Quellen auszuwerten. Neben Meldungen anderer LBV-Mitglieder und eigenen Daten aus älteren Erfassungen erhielten wir die Genehmigung zur Abfrage von Daten des Landesamtes für Umwelt. Zusätzlich erfolgten die Auswertung von Literaturdaten und das Studium von lokalen Sammlungen.

Somit konnte nach fünfjähriger Arbeit ein umfassender, aber natürlich nicht abschließender Bearbeitungsstand über die Schmetterlinge im Coburger Land erreicht werden.  Jedoch allein die Zusammentragung der lokalen Daten ist wertvolle Grundlage für die weitere Forschung im Coburger Land.

Schwalbenschwanz (c) Robert Büchner
Schwalbenschwanz (c) Robert Büchner

In dem Buch betrachten wir in einzelnen Kapiteln alle Tagfalter- und Widderchen-Arten, die jemals für den Raum Coburg genannt wurden, und das sind über 100! Bei diesen vergleichen wir die Entwicklung in den drei Zeiträumen „vor 1988“, „1988 bis 2013“ mit unserer Kartierphase („2014 bis 2017“). Mit Hilfe von Verbreitungskarten, in denen neben aktuellen Funden auch ältere und sehr alte Fundangaben dargestellt werden, lässt sich die Entwicklung auf lokaler Ebene gut darstellen. Das Werk ist zwar kein Bestimmungsbuch, enthält aber auch kurze Angaben zu typischen Merkmalen der Tagfalter und Widderchen wie Lebensraum, Nahrung, Differenzierungsmerkmal und Besonderheit. Großformatige Fotos, die größtenteils Petra Altrichter aufgenommen hat, ermöglichen ein Wiedererkennen  der Arten in freier Natur oder im heimischen Garten.

Quintessenz der Untersuchung: Die Welt unserer Schmetterlinge ist im Wandel! Aufgrund klimatischer Veränderungen kommt es bei uns zur Zunahme wärmeliebender Arten, und gleichzeitig beobachten wir einen Rückgang eher humiderer Arten, die sich in die höheren Mittelgebirgslagen zurückziehen. Auch der Wandel in unserer Kulturlandschaft, mit Aufgabe älterer Landnutzungsformen wie Mittelwaldwirtschaft und Schaftrieb, Flächenzusammenlegung und Intensivierung der Landwirtschaft, haben einen erheblichen, im Allgemeinen negativen Einfluss auf unsere Schmetterlinge. Es gibt sowohl negative als auch positive Trends zu berichten. Aber wir wollen nicht vorgreifen und wünschen viel Spaß bei der Lektüre dieses Büchleins. 

 

Das Buch ist unter der ISBN-Nummer 978-3-9805080-6-3 erschienen und für 20 Euro im Naturkundemuseum Coburg, im folgenden Bestellformular sowie in der Coburger Buchhandlung Riemann erhältlich.

 

Hier können Sie das Buch bestellen

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Coburger Tagfalterbuch mit dem Bayerischen Biodiversitätspreis ausgezeichnet

Bei der Verleihung des Bayerischen Biodiversitätspreises "NaturVielfaltBayern" wurden am 7. Juli 2021 zehn Preisträger aus fünf Regierungsbezirken ausgezeichnet. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Preisverleihung im Botanischen Garten in München: "Mit dem Biodiversitätspreis würdigen wir in diesem Jahr das herausragendes Engagement von Personen und Institutionen, die sich vor Ort für mehr Insektenvielfalt einsetzen. Unsere Preisträger leben es vor: Artenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir wollen in Bayern ein buntes ökologisch hochwertiges Blütenmeer schaffen. Bayern soll noch bunter werden. Dazu wollen wir blühende Bänder durch ganz Bayern ziehen. Für mehr Insekten brauchen wir eine bunte Vielfalt an Blütenpflanzen und verschiedene naturnahe Lebensräume. Ich danke allen Preisträgern für ihren tollen Einsatz." Der Bayerische Biodiversitätspreis 2020 stand unter dem Motto "Bunte Vielfalt – wir tun was für blütenbesuchende Insekten". Coronabedingt fand die Preisverleihung in diesem Jahr statt.

 

Der Bayerische Biodiversitätspreis wird von der gemeinnützigen Stiftung "Bayerischer Naturschutzfonds" seit 2009 ausgelobt, deren Stiftungsratsvorsitzender Umweltminister Thorsten Glauber ist. Insgesamt ist der Preis mit 15.000 Euro dotiert. Prämiert werden besondere Projekte und Leistungen im Arten- und Biotopschutz, die die Bayerische Biodiversitätsstrategie in vorbildlicher Weise umsetzen. Zusätzlich wird in diesem Jahr ein Sonderpreis für außergewöhnliche Projekte von Schulen unter Einbeziehung der Honigbiene vergeben.

  

Folgende Institutionen und Personen wurden mit dem Biodiversitätspreis 2020 ausgezeichnet:

 

Den Hauptpreis (5.000 Euro) erhielt die Kreisgruppe Regensburg des BUND Naturschutzes in Bayern e.V., 93049 Regensburg, Regierungsbezirk Oberpfalz, für ihr Projekt "Donauinsel Mariaort".

 

Preisträger des zweiten Preises (jeweils 2.500 Euro) sind:

 

o    Petra Altrichter, Gerhard Hübner und Alexander Ulmer, Coburg, Regierungsbezirk Oberfranken

Buchprojekt: "Die Tagfalter und Widderchen des Coburger Landes"

 

o    Katharina Heuberger, 80636 München, Regierungsbezirk Oberbayern

Projekt: "Wilder Meter und seine Ziele"

 

Preisträger des dritten Preises (jeweils 1.000 Euro) sind:

 

o    Grundschule Süd Gunzenhausen, 91710 Gunzenhausen, Regierungsbezirk Mittelfranken

Projekt: "Lebensraum Schulhof"

 

o    Feodor-Lynen-Gymnasium Planegg, 82152 Planegg, Regierungsbezirk Oberbayern

Projekt: Verschiedene Schülergruppenprojekte

 

o    Benedictus-Realschule Tutzing, 82327 Tutzing, Regierungsbezirk Oberbayern

Projekt: "Ökopassion – Die Natur in unseren Händen"

 

o    Gemeinde Haar, 85540 Haar, Regierungsbezirk Oberbayern

Projekt: "Haarer Modell – Magerrasen als öffentliches Grün"

 

o    Landeshauptstadt München, 80313 München und

Kreisgruppe München des Landesbundes für Vogelschutz e.V., 80469 München, Regierungsbezirk Oberbayern

Projekt: "Natur in der Stadt – Pflege Münchner Biotope"

 

Der Sonderpreis (jeweils 500 Euro) wurde in diesem Jahr an Schulen für außergewöhnliche Projekte unter Einbeziehung der Honigbiene vergeben:

 

o    Gymnasium Pegnitz, 91257 Pegnitz, Regierungsbezirk Oberfranken

Projekt: GYM-BEE for Diversity

 

o    Helen-Keller-Schule Dinkelscherben, 86424 Dinkelscherben, Regierungsbezirk Schwaben

Projekt: Imkern in der Schule