Das Zirpen der Feldgrille Gryllus campestris gehörte einst zum Alltag unserer sommerlichen Kulturlandschaft. Früher war die Feldgrille noch überall auf Schafweiden, trockenen, blumenreichen
Wiesen und mageren Äckern mit Wildkrautsäumen zu Hause. Sie liebt trockene, kurzrasige oder lückig bewachsene Lebensräume, in denen die Sonne bis auf den Boden durchdringen kann und der Grille
ein warmes Mikroklima schafft.
Mit der Intensivierung der Landwirtschaft hat sie sich hauptsächlich auf die verbliebenden Halbtrockenrasen zurückgezogen. Wir haben im Coburger Land solche warmen, sonnendurchfluteten
Halbtrockenrasen: im Muschelkalk auf den Langen Bergen, auf den Bruchschollenkuppen im nordöstlichen Landkreis und sogar überaus großflächig auf dem Lauterberg. Es gibt offensichtlich geeignete
Flächen an vielen Stellen sowohl auf Keuper im Bad Rodacher und Seßlacher Raum als auch auf Liastone im südöstlichen Landkreis. Was wir im Coburger Land fast nicht mehr haben, ist die Feldgrille,
obwohl ihr Lebensraum auf den ersten und auch auf den zweiten Blick durchaus vorhanden wäre. Gerhard Hübner ist 2017 südlich Herreth auf eine Feldgrillen-Population gestoßen, die den Sprung zu
uns in den Landkreis geschafft hat. Gefunden wurden sie an Ackerrändern und im Bohnenfeld. „Die letzten Meldungen sind 20 bis 25 Jahre her“, sagt Gerhard Hübner.
Das Seltsame daran: An manchen Stellen muss man nur knapp unsere Landkreisgrenze überschreiten, und schon erfüllt auch heute noch das sommerliche Zirpen der Feldgrille das Ohr – so am
Marktgraitzer Spitzberg oder am Südrand der Eierberge!
Was findet die Feldgrille an diesen und anderen Orten rund um unseren Landkreis, was sie im Coburger Land offensichtlich nicht mehr findet?
Wir wissen es nicht und bitten Sie deswegen, uns bei Suche nach der Feldgrille zu unterstützen.
Bitte das Vorkommen mit Standort (gerne mit Foto) melden an:
LBV-Geschäftsstelle
E-Mail: coburg(at)lbv.de
Telefon: 09561/40797-20