Die Muster-Agrarlandschaft

Rebhuhn (c) Petra Altrichter
Rebhuhn (c) Petra Altrichter

Wie würden Flächen aussehen, die nicht nur landwirtschaftlich genutzt werden, sondern auch gleichzeitig wertvoller Lebensraum für Wildtiere und Pflanzen sind? Wie müssten sie bewirtschaftet werden, und wie schnell würde sich die Natur auf diesen Flächen erholen? Im März 2018 startete die Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken (ÖBO) ein viel versprechendes Gemeinschaftsprojekt, um herauszufinden, welche Agrarförderung der Natur wirklich hilft. Die ÖBO hat die Landwirte (mit dem Bauernverband), die Jäger (mit der Wildlandstiftung des BJV) sowie den Naturschutz (Bund Naturschutz sowie die LBV-Kreisgruppen Coburg, Kronach und Lichtenfels) an einen Tisch geholt und geht mit wissenschaftlicher Begleitung neue Wege beim Schutz der Artenvielfalt der intensiv genutzten Agrarlandschaft.

 

Die Artenvielfalt schwindet in der Agrarlandschaft so rasant wie nirgendwo sonst. Dabei birgt das Ackerland, der flächenmäßig größte Biotoptyp in Bayern und Deutschland, ein riesiges Reservoir an Biodiversität. Eine Lösung dieses Problems ist nur möglich, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen – Behörden, Bauern, Jäger, Wissenschaftler und Naturschützer.

 

 

Das Rebhuhn soll bei diesem Projekt die Leitart sein, an der die Schutzmaßnahmen ausgerichtet werden, die dabei natürlich auch viele andere Feldvogelarten, Insekten und Ackerwildkräuter mit fördern. Hecken, Raine, eigens angelegte Brachen und sonstige Landschaftselemente sollen auf den Projektflächen gezielt optimiert und wo möglich neu geschaffen werden. Die Gebietskulisse, die untersucht werden soll, umfasst agrarisch geprägte, wärmebegünstigte, tiefere und waldarme Lagen in den drei Landkreisen Coburg, Kronach und Lichtenfels. Das Projekt, das mit fast 500.000 Euro ausgestattet ist und fünf Jahre läuft, wird vom Bayerischen Naturschutzfonds und der Oberfrankenstiftung finanziert. Zusätzlich sollen auch die laufenden Agrarumweltprogramme (VNP, LNPR, KULAP) intensiv zum Einsatz kommen und das herkömmliche unspezifische „EU-Greening“, das die meisten Landwirte ohnehin machen müssen, optimal dem Naturschutzzweck angepasst werden. Über ein Monitoring soll die Bestandsentwicklung von Rebhuhn und anderen Arten dokumentiert werden, wie sie auf die Schutzmaßnahmen reagieren. Damit hätten wir die nötigen Fakten beisammen, wissenschaftlich belegbare Schwerpunkte bei der zukünftigen Agrarförderung in Deutschland mit Zielsetzung „Biodiversität“ zu setzen.

 

Hier kommen Sie auf die Internet-Seite des Projekts.

Helfen Sie mit!

Auch Sie können bei dem Projekt "Agrarlandschaft Oberfranken" helfen. Wenn Sie aktuell ein Rebhuhn gesehen oder gehört haben, dann melden Sie das unserer Geschäftsstelle. Wir möchten wissen, wo und wann Sie das Rebhuhn gehört oder gesehen haben und eventuell wie viele Exemplare. 

 

Kontakt der LBV-Geschäftsstelle:

09561/407970, coburg(at)lbv.de