Coburger Bekassinenprojekt

Bekassinen (c) Werner Koch
Bekassinen (c) Werner Koch

Im Jahr 2013 hat der LBV Coburg im Rahmen eines Projektes des Bayerischen Naturschutzfonds die Lebensräume der Bekassine im Landkreis erfasst.

Ziel ist die Kartierung aktueller und ehemaliger Wiesenbrütergebiete mit Brutnachweisen, die Erfassung der Vegetation und das Erstellen einer Vorschlagsliste zur Optimierung des Flächenmanagements für die Bekassine und weiterer Wiesenbrüter (Kiebitz, Wachtelkönig, Wiesenpieper, Schafstelze und Braunkehlchen).

Da sich die Bekassinenvorkommen hauptsächlich auf Schutzgebiete beschränken, eröffnet sich durch dieses Projekt die Möglichkeit, Pflege und Struktur der LBV-Wiesenbrüterflächen, sowie der kommunalen und staatlichen Flächen zu optimieren.

 

 Hintergrund zur Förderung:

 Die Mittel für die Kleinmaßnahmenförderung des Naturschutzfonds stammen aus den Erträgen der GlücksSpirale. 25 % der Zweckerträge der GlücksSpirale werden in Bayern für den Naturschutz verwendet, die restlichen Gelder werden jeweils gleichmäßig an Sport, Wohlfahrtspflege und Denkmalschutz verteilt. Der LBV, der BN und der DVL erhalten zu gleichen Anteilen hieraus projektbezogene finanzielle Unterstützung. Innerhalb des LBV entscheidet eine Expertenkommission über die Vergabe der Fördermittel.

Bekassinen-Vorkommen in Bayern

Die Verbreitungsschwerpunkte der Bekassinenvorkommen liegen in Mittel- und Unterfranken, hier vor allem in der Rhön und im Altmühlgebiet, und im voralpinen Hügel- und Moorland. Daneben gibt es einige isolierte Einzel- und Kleinvorkommen. Die Häufigkeit der Vorkommen hat in den letzten 20 Jahren um etwa die Hälfte abgenommen. Nur in Gebieten mit aktiven Managementmaßnahmen hat eine positive Entwicklung stattgefunden.

...und wie siehts im Coburger Land aus?

Im Landkreis Coburg, liegt der Schwerpunkt der Bekassinenvorkommen in Oberfranken. Diese konzentrieren sich auf Feuchtlebensräume, wie vernässte Wiesen und Weiden und auf die Uferregionen um flache Tümpel und Seen. Der Goldbergsee am Rande Coburgs, mit dem anschließenden Vogelschutzgebiet Glender Wiesen und dessen weiterem Umfeld, bietet der Bekassine mit seinen nassen Wiesen, Überschwämmungsflächen und Verlandungszonen die Strukturen, die sie als Lebensraum benötigt. In dem Gebiet brüten noch ca. 15 Brutpaare der „Himmelsziege“. Weitere hier lebende Wiesenbrüter sind der Kiebitz, das Braunkehlchen, der Wiesenpieper und der Wachtelkönig. Auch der Rotschenkel hat hier schon gebrütet.

Auch in der Rodachaue konnten Lebensräume für die Bekassine erhalten und sogar erweitert werden. In der Bischofsaue ganz im Nordwesten des Landkreises leben die Schnepfenvögel auf den nassen Wiesen, die nur einmal pro Jahr, nach der Brutzeit, gemäht werden.

 

Im Bereich Schweighof wurden Ausgleichsflächen für den Bau der Autobahn A 73 durch Grabenaufweitung und Renaturierung aufgewertet. Durch die Beweidung mit Galloway-Rindern werden die Flächen für Wiesenbrüter offen gehalten. Hier kam es zur erfolgreichen Wiederbesiedlung durch die Bekassine.

 

Weitere Brutpaare gibt es noch auf den LBV-Biotopwiesen im Itzgrund und vereinzelt im Steinachtal, Alstergrund und den Meilschnitzwiesen.