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Mithilfe eines Meldeaufrufs im Coburger Land wollen wir uns einen Überblick über die Bestandssituation der Gebäudebrüter in Stadt und Landkreis Coburg verschaffen. Zusätzlich sind einige Veranstaltungen zum Thema Gebäudebrüter geplant.
Was sind Gebäudebrüter?
Gebäudebrüter sind besondere tierische Kulturfolger, die Gebäude als Brut- und Niststätten nutzen. Neben einigen Säugetier-, Insekten- und Fledermausarten sind es insbesondere Vogelarten, die das „Kunstfelsen“-Angebot in unseren Ortschaften annehmen. So zählen Haussperlinge, Hausrotschwänze, unsere Schwalben, der Mauersegler, aber auch die Dohle, der Turmfalke und der Wanderfalke zu Gebäudebrütern.
Insbesondere die Schwalben und Segler sind sehr Brutplatztreu. Das bedeutet, dass sie zur Brutzeit über mehrere Jahre immer zum gleichen Standort oder zum gleichen Nest kommen. Diese Niststätten werden jedoch - oftmals unbemerkt - durch Gebäuderenovierungen und energetische Sanierungen zerstört. So gehen allmählich regelmäßig wiederkehrend genutzte Brutstätten der Gebäudebrüter verloren. Dass diese unter gesetzlichem Schutz stehen und nicht ohne behördliche Ausnahmegenehmigung beseitigt werden dürfen (§44 Abs. 1 BNatSchG), ist den Hauseigentümer oft nicht bekannt.
Ein Meldeaufruf soll für Überblick sorgen
Mit dem Projekt wollen wir über die Gefährdungslage von Gebäudebrütern aufklären und die Öffentlichkeit sensibilisieren. Basis hierfür bildet ein großer Meldeaufruf zur Erfassung folgender Gebäudebrüter:
- Haussperling (RL BY: Vorwarnliste)
- Mehlschwalbe (RL BY: gefährdet - 3)
- Rauchschwalbe (RL BY: Vorwarnliste)
- Mauersegler (RL BY: gefährdet - 3)
Auch gebäudebrütende Stare und Hausrotschwänze sollen erfasst werden.
Wohnen Sie im Coburger Land und brüten Haussperlinge an Ihrem Haus oder haben Sie Schwalbennester unterm Dach? Haben Mauersegler einen Brutplatz an Ihrem Gebäude? Dann melden Sie uns das über unsere LBV-Meldeplattform:
Zusätzlich wird es eine Reihe von Veranstaltungen geben, die Sie in die Welt der Gebäudebrüter eintauchen lassen.
Samstag, 16.7. 19 Uhr
Schon seit vielen Jahrhunderten leben Tiere und Pflanzen in unmittelbarer Nähe zum Menschen. Diese so genannten Kulturfolger haben sich so gut an das menschennahe Leben angepasst, dass sie ihre natürlichen Brutgebiete verlassen und dafür in Siedlungen umgezogen sind. Sie brüten nun beispielsweise nicht mehr in Felsspalten oder Baumhöhlen, sondern nutzen Gebäude als Brutplätze. Unter die Gebäudebrüter fallen beispielsweise der Haussperling, die Rauchschwalbe und die Mehlschwalbe, sowie der Mauersegler. Auch einige Fledermausarten zählen zu dieser speziellen Tiergruppe. Begeben Sie sich auf eine spannende Reise auf der Suche nach diesen Kulturfolgern. Auf diesem kleinen Spaziergang wird unsere Biologin Marlene Klisa Niststandorte von Schwalbe, Mauersegler und Co. zeigen und dabei einiges über die Lebensweise dieser Vogelarten erzählen.
Leitung: Marlene Klisa (LBV)
Treffpunkt: Coburg/Wüstenahorn, Scheuerfelderstraße, Ecke Hutholzweg
Anmeldung: ist erforderlich unter team.coburg@lbv.de
Seit bereits 18 Jahren setzt sich der LBV München für den Erhalt unserer Gebäudebrüter im Rahmen des Projektes "Artenschutz an Gebäuden" ein. 2016 wurde das Projekt mit dem Namen "Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur" auf ganz dann auf ganz Bayern ausgeweitet. Dieses Projekt endete im Juli 2022. Seit Anfang 2023 fördert die Rosner&Seidl-Stiftung das Projekt "Gebäudebrüter in Oberbayern" mit Fokus auf das südliche Oberbayern und die Isarachse.
Auf der projekteigenen Seite finden sich viele nützliche Tipps rund um den Schutz unserer Gebäudebrüter. Von Artportraits zur Meldeplattform bis hin zu Bauanleitungen für diverse Gebäudebrüterkästen können Sie hier noch mehr über die Welt der Gebäudebrüter erfahren.
Energetische Sanierung und Artenschutz - Verknüpfung von Klima- und Artenschutz am Gebäude
In einem dreijährigen Projekt, welches April 2022 endete, wurden im Rahmen einer Metastudie existierende technische Lösungen sowie publizierte Erkenntnisse zum Akzeptanzverhalten gebäudebewohnender Arten gesichtet und analysiert. Die identifizierten Lösungsansätze wurden zusammen mit Akteuren aus dem Bau- und Sanierungsbereich auf ihre konkrete technische Umsetzbarkeit in Wärmedämmverbundsysteme überprüft. Ergebnis dieser Erkenntnisse bildet eine umfangreiche Arbeitshilfe, sowie eine Broschüre.