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Der LBV Coburg besitzt aktuell zirka ein Dutzend Streuobstwiesen im Landkreis Coburg, die von mehreren Ehrenamtlichen oder Partnern betreut werden: so zum Beispiel auch eine Streuobstwiese in Weißenbrunn vorm Wald.
Nachdem in Weißenbrunn vorm Wald erst im Jahr 2019 diverse Pflegemaßnahmen (Baumschnitt, Entbuschung) von LBV-Ehrenamtlichen durchgeführt wurden, waren im vergangenen Jahr keine umfassenderen Pflegeaktionen geplant. Aufgrund des Kälteeinbruchs Mitte Mai waren die Blüten der Obstbäume leider erfroren. Die Apfelbäume trugen hier nur vereinzelt Früchte, ein Vermosten war somit nicht lohnenswert. In geschützten Lagen, z.B. dem Hambachgrund, sah die Situation dagegen besser aus.
Wie in den Jahren zuvor fand in Weißenbrunn vorm Wald auch 2020 zweimal eine extensive, naturnahe Beweidung durch unsere "Rasenmäher" statt: durch die Schafe und Ziegen des Pächters und Wanderschäfers Wunderlich aus Klosterlangheim. Diese Maßnahme fördert die Kleinstrukturen auf der Fläche unter den Obstbäumen und führt zu einer höheren Biodiversität und Artenvielfalt sowohl bei Fauna als auch bei Flora.
Streuobstwiesen finden nicht erst seit dem Aktionsbündnis "Rettet die Bienen" wieder eine stärkere Beachtung in der Bevölkerung. Auch vorher bestand schon eine gesteigerte Nachfrage nach ungespritztem und sortenreicherem Obst. Der LBV will mit seinen Streuobstwiesen im Coburger Land diese Biodiversität mit ihren altbewährten Obstsorten pflegen und schützen.
Von Werner Hellwig
Völlig unerwartet hat der Biber auf zwei unserer LBV-Flächen in den vergangenen Wochen angefangen, uralte Obstbäume anzunagen. Besonders auf einer Streuobstweide nahe der Mittelmühle bei Bad Rodach hatte er an gleich mehreren Bäumen mit seiner Fraßtätigkeit vehement zugeschlagen. Nur weil auf dieser Fläche heuer auch eine Obsternteaktion stattfand, wurde sie in Vorbereitung dazu öfters begangen und die einsetzenden Schäden noch rechtzeitig entdeckt. Unsere beiden Praktikanten Felix Zimmermann und Leon Gröhlich waren zusammen mit unserem engagierten Ruheständler Hermann Fösel schnell zur Stelle, behandelten die Baumwunden mit künstlicher Rinde und schützten die Stämme mit Wildzaundraht vor weiterer Schädigung.
Im Sommerhalbjahr ernährt sich der Biber als reiner Vegetarier überwiegend von krautigen Pflanzen und fällt als Gehölznager kaum auf. Nur wenn es auf das Winterhalbjahr zugeht, beginnt er seine Vorbereitungen, um sich in der vegetationsarmen Periode zu ernähren, wobei er mit der Fällung von Bäumen startet. Denn die Rinde, die er dann später von den liegenden Stämmen abnagt, sind dann seine einzig zur Verfügung stehende Hauptnahrung.
Ein Baum an der Mittelmühle war nicht mehr zu retten, aber den gönnen wir ihm. Wir wollen ein friedliches Miteinander mit diesem aufstrebenden Zeitgenossen, ohne ihn direkt bekämpfen zu wollen. Nur müssen wir hinterher sein, und das schützen, was für uns auf solchen Flächen von besonderem Wert ist, wie die Obstbäume, die offenbar nicht nur für uns kulinarisch interessantes Obst produzieren, sondern auch geschmacklich attraktive Baumrinde für ihn. Dazu hilft uns auch unser angelaufene Flächenbetreuersystem sehr gut weiter: Denn je öfter Blicke auf unsere LBV-Flächen geworfen werden, desto schneller können solche Gefahren auch erkannt und abgestellt werden.
Von Gerhard Hübner
Auf den vielzähligen Flächen des LBV Coburg gibt es einige reiche Streuobstbestände – teilweise mit uralten schützenswerten Apfel- und Birnen-sorten.
Nach einer zweijährigen Durststrecke, geprägt durch die Pandemie und trockenheitsbedingten Ernteausfällen, konnte in diesem Jahr erstmalig wieder eine großflächige Apfelernte organisiert werden. Es wurde in nur drei Tagen an vier Einsatzorten fleißig geerntet: Mittelmühle Bad Rodach, Roßfeld, Hambach, Fechheimer Berg. Hier wurden insgesamt mehr als eine Tonne Äpfel von vielen engagierten Helfern gesammelt. Wir danken besonders Werner Hellwig für die Organisation, allen Obstaufsammlern, sowie Jürgen Niedt und Rolf Rössner für die Anlieferung der Ernte zur Kelterei.
Die Interessensgemeinschaft Streuobst e.V. verfolgt wie der LBV Coburg dasselbe Ziel: alte Obstsorten zu bewahren und extensive Bewirtschaftung von Streuobstwiesen zu fördern. Daher wurde die LBV-Apfelernte in diesem Jahr in Kooperation mit dem Streuobstverein an die Kelterei Erlinger in Hofheim/Unterfranken angeliefert und gepresst. Der LBV stellte insgesamt ein Fünftel der Gesamtmenge und ist dadurch ein wichtiger Partner für den Streuobstverein. Alle angelieferten Äpfel sind aus privatem, regionalem und unbehandelten Streuobstbeständen. Der produzierte Apfelsaft ist ein naturtrüber Direktsaft mit 100 Prozent Fruchtgehalt ohne den Zusatz von Zucker und Konservierungsstoffen. Das Regionalprodukt wird über verschiedene Wege verkauft, und der Erlös wird wiederum für den Erhalt der Streuobstbestände im Coburger Land eingesetzt.
Wo man den Apfelsaft erwerben kann, geben wir in einem der nächsten Newsletter oder auf unserer Internetseite bekannt.