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Die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft (OAG) ist ein Zusammenschluß avifaunistisch interessierter Naturfreunde. Hauptbeobachtungsgebiet ist das Naturschutzgebiet Glender Wiesen mit dem angrenzenden Goldbergsee im Nordwesten von Coburg. Die im Jahre 2012 fertiggestellte Beobachtungsplattform am nordöstlichen Seeufer biete hervorragende Möglichkeiten seltene Wiesenbrüter, durchziehende Limikolen oder seltene Entenarten wie Kolben- und Schnatterenten zu beobachten.
Highlights sind die fast jährlich im Frühjahrs und Herbstzug rastenden Kampfläufer, Grünschenkel, Rohrdommeln, Fischadler oder auch Seeadler. Die OAG trifft sich monatlich am Goldbergsee zur Vogelzählung. Einzelpersonen und kleinere Gruppen der OAG sind fast täglich als Ansprechpartner am Goldbergsee anzutreffen.
Bastian Forkel
bastian.forkel(at)lbv.de
Natürlich ist die OAG auch in anderen hochinteressanten Lebensräumen im Coburger Land und darüber hinaus aktiv. So bietet der ehemalige Grenzstreifen, der Itzgrund oder der Froschgrundsee weitere hochinteressante avifaunistische Ziele. Auch das Maintal oder die Kranichrastgebiete in Brandenburg werden besucht. Zusätzlich erforscht und erhebt die OAG die gesamte Avifauna im Coburger Land mit dem Ziel einer neuen Veröffentlichung der "Vogelwelt des Coburger Landes". Grundlage sind hier die Daten von Barnikel et al.: "Die Vogelwelt des Coburger Landes" von 1977, die Veröffentlichung von Frobel et al.: "Langfristige Änderung der Avifauna im Landkreis Coburg" von 2002 und der Erfassung von Brückner: "Die Tierwelt des Coburger Landes" von 1926.
Weitere Schwerpunkte sind Projekte der Vogelwarten oder des Landesamtes für Umwelt soweie LBV eigene Erhebungen. Als Beispiel seien hier die Rotmilankartierung, das Kormoranmonitoring oder der Atlas der Brutvögel Bayerns genannt. Natürlich gibt es auch immer Aktionen zum "Vogel des Jahres".
Die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft freut sich auf Gleichgesinnte. Sollten Sie also Interesse an den vielfältigen Tätigkeiten der OAG gefunden haben melden Sie sich bei uns.
Mit seinen typischen schrillen Rufen saust er zurzeit um unsere Häuser. Seit Mai ist der Mauersegler wieder im Coburger Land zu beobachten. Als Gebäudebrüter nutzt der wendige Flieger kleine Nischen und Schlupflöcher in Fassaden oder unter Dächern von mehrstöckigen Gebäuden. Werden diese Gebäude jedoch saniert, gehen meist auch die Nistplätze verloren, und die Mauersegler werden obdachlos, ohne dass die Bauherren davon etwas mitbekommen. Mauersegler sind nämlich im Gegensatz zu Schwalben unscheinbare Gebäudebrüter: Ihre Nestumgebung halten sie stets sauber, weshalb man nur selten Kotspuren an den Fassaden feststellt. Traurig, dass der Mauersegler mittlerweile auf der Roten Liste Bayerns gelandet ist, wo er als „gefährdet“ eingestuft wird. Grund hierfür ist einerseits das Insektensterben, aber auch der Brutplatzmangel.
Abhilfe gegen die Wohnungsnot können künstliche Nisthilfen schaffen. Besonders für Mauersegler gibt es spezielle Kästen, welche meist direkt unter das Dach installiert werden können. Dies ist jedoch wegen der Höhe nicht immer ein leichtes Unterfangen – wie man beim Haus von Christine Bonas aus Neustadt bei Coburg sieht, wo der LBV vor zwei Jahren einen Mauerseglerkasten unter dem Dach angebracht hat. „In etwa sieben Meter Höhe und nur mit einer Leiter keine ungefährliche Aufgabe!“, so berichtet die naturbegeisterte Hausherrin von der Aktion des gemeinnützigen Naturschutzvereins, als dessen langjähriger Ehrenamtlicher Freimut Brückner auf die lange Leiter stieg. Doch alles ging gut, und der Kasten wurde sicher aufgehängt. Kurz darauf wurde dieser von einem Mauersegler-Pärchen entdeckt und prompt bezogen, woraufhin Christine Bonas entschied, an der gleichen Fassade in Eigenregie noch weitere Mauerseglerkästen anzubringen.
Im nächsten Jahr war es dann soweit: Die Organisation und die Installation der Kästen sind von der Hausherrin selbst übernommen worden. Die Schreinerei Uebelhack hat im Auftrag vom LBV die Nistkästen angefertigt und diese dankenswerterweise sogar gespendet. Insgesamt wurden so zehn weitere Mauerseglerkästen mithilfe eines Hochladers unter dem Dach des Gebäudes installiert.
Die neuen hölzernen Wohnungen an der roten Ziegelmauer mussten nicht lange auf ihre tierischen Bewohner warten: Nach nur ein paar Monaten sind jetzt fast alle Nistkästen vom Mauersegler bezogen worden. „Dies zeigt deutlich, wie sehr die Gebäudebrüter auch bei uns im ländlichen Gebiet in der Not sind“, sagt Marlene Klisa, Biologin beim LBV Coburg. Normalerweise kann es Jahre dauern, bis künstliche Nisthilfen angenommen werden. Oder Jahrzehnte, wenn man an den Coburger Wanderfalken denkt. „Deswegen können wir jeden Hausherrn nur immer wieder bitten, auch an seinem Haus Nistmöglichkeiten zu schaffen. Für uns Menschen bedeutet es meistens nur ein paar Handgriffe – für die gefährdeten Vögel kann es das Überleben bedeuten beziehungsweise auch bald das Aussterben.“
Mauerseglerkästen können selbst gebaut oder erworben werden. Wer möglichst widerstandsfähige Nistkästen anbringen will, kann auch Nisthilfen aus Beton kaufen. Es gibt auch spezielle Mauersteine, welche schon beim Hausbau in die Fassade integriert werden können, sodass von außen nur noch ein kleines Einschlupfloch zu sehen ist. Weitere Informationen zu Gebäudebrütern, deren Gefährdung und Schutz, sowie weitere Tipps für zu Hause gibt es auf der Projekthomepage des LBV www.botschafter-spatz.de.
Auch die Mauerseglerkolonie bei Christine Bonas aus Neustadt soll nun nochmal weiterwachsen: „Wenn wir unsere Hausfassade renoviert haben, planen wir die Anbringung von weiteren zehn Brutkästen“, sagt die Naturfreundin.
Hintergrund
Sein gesamtes Leben verbringt der Mauersegler in der Luft, inklusive fressen, trinken und auch schlafen. Er ernährt sich vor allem vom so genannten Luftplankton, dies sind kleine Insekten, welche durch Winde oder die Thermik in die Luft gewirbelt werden. In waghalsigen Manövern jagen die Mauersegler diesen Schwärmen hinterher, meist sogar zusammen mit Schwalben, mit denen sie oft verwechselt werden. Bis September ist der Mauersegler noch im Coburger Land zu beobachten, bevor er seine weite Reise in den Süden antritt und dann erst wieder nächstes Jahr ab Mai um unsere Häuser fliegt.
Im Coburger Land haben sich dieses Jahr insgesamt 423 Vogelfreunde an der bundesweiten Zählaktion beteiligt und zirka 8100 Vögel in 239 Gärten erfasst. Vergangenes Jahr hatten 339 Vogelfreunde 8875 Vögel in 276 Gärten gezählt. „Damit wurden dieses Jahr leider viel weniger Vögel gesichtet als vergangenes Jahr“, sagt Marlene Klisa, Biologin in der LBV-Geschäftsstelle Coburg. „Wir freuen uns aber sehr, dass sich dieses Jahr mehr Leute an der Aktion beteiligt haben.“
Die zehn meistgesichteten Vögel im Coburger Land sind dieses Jahr:
Neu dazugekommen in den Top 10 ist damit die Mehlschwalbe, welche die Ringeltaube verdrängt hat. Auch hat sich die Amsel auf Rang zwei gekämpft, der Feldsperling ist auf Rang drei gerutscht. Unangefochtener Sieger ist der Haussperling („Spatz“), welcher mit 1087 Sichtungen wieder auf Platz eins ist.
Auffällig sind die rückläufigen Sichtungen der Vogelarten Gartenrotschwanz und Bluthänfling. Ins Auge fällt auch der drastische Rückgang an Sichtungen von Rabenvögeln, insbesondere der Rabenkrähe und dem Eichelhäher. „Dieser zahlenmäßige Rückgang bei den Eichelhähern ist in diesem Fall trotzdem nicht alarmierend, sondern liegt wahrscheinlich daran, dass vergangenes Jahr ungewöhnlich viele Eichelhäher durch unsere Region durchgezogen sind.“
Neben einigen Rückgängen gibt es aber auch positive Entwicklungen, wie beispielsweise bei der Goldammer. Hier hat sich die Sichtungszahl fast verdoppelt. Der leuchtend gelbe Vogel bewohnt offene und halboffene Lebensräume, wie Feldränder, Waldlichtungen, Obstwiesen und einzelne Sträucher. Durch die fortlaufende Intensivierung der Landwirtschaft fallen immer mehr strukturgebende Elemente wie Heckensäume weg, sodass hier der Lebensraum der Goldammer immer weiter schwindet. Umso erfreulicher ist es, dass sie hier im Landkreis Coburg nun öfters zu sehen ist.
Häufiger als vergangenes Jahr wurde auch der Mauersegler gemeldet. Als Sommergast bewohnt er zurzeit die höheren Gebäude in Siedlungen, um dort zu brüten. Aufgrund des kühlen Wetters Ende April und Anfang Mai könnte eine verzögerte Zugbewegung für die erhöhten Sichtungen verantwortlich sein. „Bis Ende September wird er noch um unsere Häuser ziehen, bevor er dann seine lange Reise in den Süden nach Afrika antreten wird.“
Auch einige untypische Gartenvögel sind mitgezählt worden, wie der Teichrohrsänger, Blässhuhn, oder auch die Rohrweihe und das Blaukehlchen, wovon die meisten Arten im Schilf leben.
„Solche Bürgerzählaktionen sind eine wichtige Grundlage unserer Arbeit. Deswegen bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Leuten, die mitgemacht haben und hoffen auch wieder auf große Beteiligung bei unseren nächsten Aktionen.“
So sind die bayernweiten Ergebnisse.
6/21
Gebäudebrüter haben es heutzutage schwer, geeignete Niststätten zu finden. Beispielsweise gehen durch die – sicherlich wichtigen – energetischen Sanierungen von Wohngebäuden Quartiere verloren. Abhilfe können Nisthilfen schaffen, wie hier für den Mauersegler, der inzwischen als „gefährdet“ in der Roten Liste Bayern geführt wird.
3/2020
Den berühmt-berüchtigten „stummen Frühling“ gibt es bei uns gottlob noch nicht, auch wenn die Bestände vieler Vogelarten rückläufig sind. Auffallend waren heuer bereits balzende Stare Ende Januar im Lautertal. Ein Teil zieht noch in Schwärmen umher, aber zunehmend sieht man sie paarweise zusammen.
3/2020
Coburg. Es rennen die Vogelbeobachter, nicht die Vögel, am inoffiziellen „Tag der Vogelartenvielfalt“. Beim 16. bundesweiten „Birdrace“ gingen 359 Teams mit mehr als 1200 Teilnehmer aus allen Bundesländern und Luxemburg an den Start, um in einem 24 Stunden-Wettbewerb so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. 2019 nahm am 4. Mai zum ersten Mal auch ein Coburger Team, die „Coburger Lerchen“, die Herausforderung an. Tobias Köhler, Oliver Daum und der LBV-Gebietsbetreuer Christian Fischer machten sich bei Sonnenaufgang auf den Weg und trotzten tapfer Kälte, Regen und Schnee bei ihrer Suche nach den Vögeln des Coburger Landes.
5/2019
Mit dem Rallenreiher wurde 2018 die 200. Vogelart am Goldbergsee dokumentiert! Damit ist nur acht Jahre nach Flutung des Sees eine einzigartige Oase für Vögel entstanden. Wir gratulieren den aktiven Vogelbeobachtern zu diesem tollen Ergebnis nach so kurzer Zeit!
Die 200. entdeckte Vogelart am Goldbergsee ist nun der Rallenreiher. Dieser ocker-gelbbräunliche Vogel wurde bereits vor einiger Zeit von Hubert und Brigitte Lorenz beobachtet und jetzt von der „Seltenheitskommission“ bestätigt, die solche außergewöhnlichen Beobachtungen erst auf Plausibilität überprüft. Als 201. Vogelart entdeckte Sebastian Weigand dann im November den Zwergsäger.
Der gefährdete Steinschmätzer hat 2018 wieder am Weinberg bei Gestungshausen gebrütet! Die letzten Bruten in unserem Raum fanden in den 90er Jahren im Naturschutzgebiet „Harraser Leite“ und in der Tongrube am Frohnberg bei Ebersdorf statt. In Bayern liegt heute sein Bestandsschwerpunkt in den Allgäuer Hochalpen, obwohl er früher auch in Franken verbreitet vorkam.
Auch die Zwergseeschwalbe, die in Deutschland sonst nur noch an den Küsten brütet, wurde 2018 erstmals am Goldbergsee beobachtet, und zwar von Tobias Köhler und Matthias Steppich. Bei uns im Coburger Land ist sie eine sehr seltene Ausnahmeerscheinung.
Einen Halsbandschnäpper entdeckte unser Gebietsbetreuer Christian Fischer in einem Laubwald zwischen Sülzfeld und Niederndorf. Der Vogel gilt als „Urwaldrelikt“. Er wurde bei uns letztmals in den frühen 90er Jahren am Georgenberg bei Bad Rodach, im Coburger Hofgarten und am Straufhain bei Rudelsdorf gesichtet.
Ein Wanderfalkenpaar hat 2016 im Morizkirchturm gebrütet. Dabei handelt es sich um den ersten Brutnachweis im Coburger Land seit 1884! Vor 132 Jahren brüteten Wanderfalken bei Fürth am Berg – vermutlich in der alten Ruine, die damals noch hoch aus dem Wald ragte. Die Wanderfalken waren in den 70er Jahren in Bayern außerhalb der Alpen ausgestorben. Durch konsequenten Schutz besiedelt die Art jetzt wieder (fast) ganz Bayern – leider jedoch bislang nicht bei uns, denn mangels Naturfelsen ist der Coburger Landkreis auch kein erstklassiges Wanderfalkengebiet.
Erster Brutnachweis seit 1884
Während der Wintermonate konnte man zwar immer wieder Wanderfalken beobachten, aber diese waren immer nur auf Durchreise bei uns. Auch gab es immer wieder Brutversuche, die aber nie erfolgreich verliefen. Um den Wanderfalken im Coburger Land wieder fest anzusiedeln, hatte der LBV bereits vor einigen Jahren an der Veste Coburg und am Müllheizkraftwerk Wanderfalkenkästen installiert. Der Morizkirchturm als künstlicher Felsen gefiel dem Falken aber offensichtlich besser – vielleicht, weil hier in der Coburger Innenstadt die meisten Stadttauben, seine Hauptnahrung, leben.
Mitte September befreite ein Team vom LBV die Turmspitze von Taubenkot, damit ein Schreiner im Auftrag von Dieter Bassing des Stadtbaumts das Anflugbrett des Wanderfalken-Nistkastens vergrößern konnte. Die Zeitung berichtete groß. Bei der Putzaktion wurde ein nicht ausgebrütetes Ei gefunden – das erste Coburger Wanderfalkenei seit 1884. Außerdem kam die Idee auf, im Nistkasten eine Webcam zu installieren, um die Wanderfalken fortan live beobachten zu können. Die Gespräche mit der Stadt und möglichen Sponsoren dauern an.
Die Uferschwalbe ist eine stark gefährdete Art. Sie brütet normalerweise an den Ufersteilwänden von Flüssen. Weil es die aber kaum mehr gibt, weicht die kleinste Schwalbenart Europas aus, zum
Beispiel an Wände von Kieswerken. In der Nähe von Neustadt sind die Uferschwalben ins Quarzsandwerk Wellmersdorf eingezogen. Dort liegt das einzige Uferschwalben-Brutgebiet im Landkreis.
Jetzt gibt es für die Uferschwalben im Coburger Land hoffentlich bald noch ein zweites Zuhause: In enger Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach hat der LBV im August einen künstlichen
Hügel am Goldbergesee anlegen lassen, der für Uferschwalben optimale Nistbedingungen bietet. Bis die ersten Bagger anrollen konnten, war es ein langer Weg: Fünf Jahre ist es mittlerweile her,
dass am Goldbergsee die erste Uferschwalbe aufgetaucht ist, weswegen man ihr hier ein Nistgebiet bauen wollte. Nach fünf Jahren Vorarbeit häufte jetzt also ein lokales Baggerunternehmen Tonboden
aus den Glender Wiesen auf, schichtete Sand darüber und befestigte den Hügel mit großen Steinen, die den Sand auch bei Hochwasser vor dem Abrutschen schützen sollen. Der Sand für die Brutmauer am
Goldbergsee kommt aus Wellmersdorf – und zwar genau aus der Sandschicht, in der die Wellmersdorfer Schwalben brüten. Damit will man sichergehen, dass sich die Uferschwalben auch wirklich
ansiedeln.
Finanziert ist die neue Uferschwalbenbrutwand mit Ausgleichszahlungen, die der Landkreis für die 380 KV-Stromtrasse erhalten hat. Die Naturschutzbehörde des Landkreises hat davon auch Geld in die
Uferschwalbenwand als Projekt im Stadtgebiet von Coburg investiert. In enger Zusammenarbeit von LBV, Naturschutzwächter, Wasserwirtschaftsamt Kronach, der Höheren Naturschutzbehörde in Bayreuth,
der Unteren Wasserrechtsbehörde der Stadt und der Unteren Naturschutzbehörde in Coburg konnte nun ein neues Zuhause für die Uferschwalben errichtet werden, das die Vögel hoffentlich auch annehmen
werden.
Auch für den Eisvogel ist die neu errichtete Brutwand übrigens geeignet. Vielleicht wird er hier künftig seine Jungen aufziehen.
Die Natur kennt keine politischen Grenzen. Deswegen ist es unbedingt notwendig, dass die Staaten beim Naturschutz zusammenarbeiten. Dies erfolgt europaweit unter dem Titel „Natura 2000“, unter dem sich die EU-Mitgliederstaaten zum Ziel gesetzt haben, die biologische Vielfalt in Europa zu schützen und ein zusammenhängendes Netz europäischer Schutzgebiete aufzubauen. In Deutschland sind dafür die Bundesländer zuständig. Dementsprechend war es die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf, die nun (1. Juni) in Eching bei München Volker Weigand vom Landesbund für Vogelschutz Coburg mit dem „Grünen Engel“ ausgezeichnet hat. Mit einer Ehrennadel und einer Urkunde würdigt jedes Jahr das bayerische Umweltministerium symbolisch Menschen für ihr vorbildliches Engagement im Umweltbereich.
In diesem Jahr waren es elf Personen, die den „Grünen Engel“ verliehen bekommen haben, darunter einer aus Oberfranken, nämlich Volker Weigand aus Meeder. Der Leiter der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft des LBV Coburg, dokumentiere mit seiner Gruppe seit vielen Jahren den Vogelbestand im Coburger Raum, insbesondere im Bereich des Vogelschutzgebietes Glender Wiesen und Goldbergsee, so begründete die Umweltministerin seine Auszeichnung in der Laudatio. „Der amtliche Naturschutz profitiert in erheblichem Maße von seinem ehrenamtlichen Engagement.“ Von den Spezialisten der Arbeitsgruppe seien sage und schreibe 190 Vogelarten in diesem Gebiet festgestellt worden. „Auch bei der Besucherlenkung und der Öffentlichkeitsarbeit setze sich die Arbeitsgruppe sehr für den Naturschutz ein. Seine Gruppe beteilige sich beispielweise an der weltweiten „Birdwatch-Veranstaltung“ und führe Exkursionen zur Vogelbestimmung durch, so die Ministerin in der Laudatio weiter.
Es war sein Großvater, der ihm die Liebe zur Natur nahe brachte, sagte Volker Weigand, der schon mit 13 Jahren in die damalige Naturschutzjugendorganisation „Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung“ (DJN) eingetreten ist. Seit 1988 engagiert er sich beim Landesbund für Vogelschutz und freut sich jetzt über die Auszeichnung sichtlich. „Umweltschutz ist Lebensschutz. Eine intakte Umwelt ist für alle Menschen die Lebensgrundlage, und für die Landwirtschaft die Existenzgrundlage!“
6/2017