Frühlingsgefühle erwachen in der Vogelwelt

 

Den berühmt-berüchtigten „stummen Frühling“ gibt es bei uns gottlob noch nicht, auch wenn die Bestände vieler Vogelarten rückläufig sind. Auffallend waren heuer bereits balzende Stare Ende Januar im Lautertal. Ein Teil zieht noch in Schwärmen umher, aber zunehmend sieht man sie paarweise zusammen. Der Star war bei der Wintervogelzählung 2019/2020 im Landkreis Coburg stark vertreten und fuhr seit 2011, dem Beginn dieses LBV/Nabu-Projekts, sein zweitbestes Ergebnis (nach 2018) ein, mit dem er in der Rangliste der häufigsten Arten auf Platz 6 landete.

Einige Arten, wie der Uhu, beginnen bereits im Januar mit der Balz. Um die Anzahl der besetzten Brutreviere zu erfassen, führen ehrenamtliche LBVler aus unserem Nachbarlandkreis Lichtenfels regelmäßig konzertierte nächtliche Lauschangriffe durch.

Im März ist die Hochzeit der Balz des Rebhuhns. Die Art hat offensichtlich von den vergangenen beiden trockenen Jahren hinsichtlich des Reproduktionserfolges profitiert und scheint wieder häufiger zu werden. So wurden im Februar zwischen Ober- und Unterlauter in der Umgebung Werrabahn wieder rufende Hähne verhört, wo sich seit vielen Jahren nichts mehr getan hatte. Ein weiterer Grund für den Aufschwung dürfte auch das laufende BayernNetzNatur-Projekt „Agrarlandschaft von morgen – zeitgemäße Lösungen für die Lebensgemeinschaft Rebhuhn“ sein, das in der Ökologischen Bildungsstätte Mitwitz angesiedelt ist und vom LBV mitgetragen wird: www.oekologische-bildungsstaette.de/alo

Große Teile des Coburger Landes sind Bestandteil der Projektgebietskulisse, und es fanden mittlerweile viele Optimierungsmaßnahmen statt wie die Ansaat von geeigneten Blühmischungen auf Felder, zum Beispiel im Raum Elsa-Großwalbur-Ottowind. Hier erfolgt heuer nach der Erfassung des Ausgangszustands 2018 durch eine Revierkartierung eine Evaluierung anhand einer Wiederholungserfassung, bei der auch hiesige Kartierer des LBV beteiligt sind.

Rebhühner rufen nur eine kurze Zeitperiode (eine halbe bis eine Stunde) nach Sonnenuntergang oder im Morgengrauen vor Sonnenaufgang. Wer den markanten Rebhuhnruf zum Beispiel beim abendlichen Hundegassigang verhört, kann das gerne in unserer LBV-Geschäftsstelle unter gerhard.huebner(at)lbv.de oder 09561/4079720 melden.

 

3/2020