Unsere Arbeitsgruppe Fledermausschutz

Großes Mausohr (c) Petra Altrichter
Großes Mausohr (c) Petra Altrichter

Die Arbeitsgruppe Fledermausschutz (AGF) ist eine der ältesten im LBV Coburg. Die Gruppe wird geleitet von Dagmar Papadopoulos, die seit 1990 die Fledermausfauna im Coburger Land kartiert und erhebt. Nach wie vor sind die 17 bei uns vorkommenden Fledermausarten eine der höchst bedrohten Säugetiergruppen. Quartierschutz- und Neuschaffung bilden angesichts des geringen Bestandes einen Schwerpunkt der Arbeit.

 

Die nächtlichen Flieger stellen nämlich ganz spezielle Anforderungen an ihre Umwelt. In den Sommermonaten, wenn die Weibchen ihre Jungen bekommen, brauchen sie warme, störungsfrei Wochenstuben auf Dachböden, an Hausfassaden, in Flachdächern von Garagen, Spalten und Nistkästen. Die AFG versucht, gemeinsam mit den Hausbesitzern, diese Sommerquartiere zu optimieren. So müssen z.B. Dachluken vergittert werden, um Eulen oder Katzen den Zugriff auf die Weibchen in den Wochenstuben zu verwehren. Die Fledermausschützer inspizieren auch alle bekannten Sommerquartiere und überprüfen den Gesundheitszustand der Kolonien.

 

Für die im Sommer vagabundierenden Männchengruppen wurden inzwischen 400 Fledermausflachbretter in nahrungsreichen, fledermausfreundlichen Biotopen angebracht. Zum Überwintern benötigen die Fledermäuse, die in Winterstarre verfallen, frostfreie, ungestörte Felsenkeller. Dort werden von den Mitarbeitern der AGF Hohlblocksteine als Unterschlupf angebracht, die Eingänge gesichert und mit Einflugöffnungen für Fledermäuse versehen. Nicht zuletzt werden verletzte Tiere oder junge Fledermäuse, die sich in beleuchtete Räume verflogen haben, von den Fledermausschützern abgeholt, wieder aufgepäppelt und in die Freiheit entlassen.

Ansprechpartner

Dagmar Papadopoulos
Telefon: 09561/15124

Nisthilfen im Sandsteinkeller
Nisthilfen im Sandsteinkeller

Jedes Jahr veranstaltet die Arbeitsgruppe eine Fledermausnacht

Fledermausnacht
Fledermausnacht

Da Fledermäuse nur in der Dämmerung und nachts unterwegs sind, kann man sie nur schwer beobachten. Doch durch den Fledermausdetektor können wir sie nicht nur erkennen, sondern auch für uns hörbar machen und bestimmen. Wie das geht, erfahren Sie bei unserer Fledermausnacht, die unsere Arbeitsgruppe jedes Jahr organisiert. Dabei bekommen Sie von unseren Fledermausspezialisten viele interessante Informationen über die Artenvielfalt und über die Lebensgewohnheiten der Fledermäuse. Beobachten Sie mit uns die Fledermäuse in ihren Jagdhabitaten und hören Sie ihre Laute mit dem Fledermausdetektor. Eine Fledermausnacht für Familien veranstaltet jedes Jahr unsere Kindergruppe.

Von Bechstein, Mücke und Mops

Bechsteinfledermaus (c) Petra Altrichter
Bechsteinfledermaus (c) Petra Altrichter

Fledermäuse sind eines der spannendsten Kapitel der Biologie. Seit etwa 60 Millionen Jahren existieren sie in nahezu unveränderter Form, wie auch Funde aus der Grube Messel (mit ihren 47 Millionen Jahre alten Versteinerungen) belegen. Sie führen ein hochinteressantes Leben und haben ganz erstaunliche Fähigkeiten entwickelt. Als einzige Säuger fliegen sie mit den Händen und „sehen“ mit den Ohren, nämlich mit Ultraschall-Echolotsystem. Im Schlaf hängen sie kopfüber. Um Energie zu sparen, können sie ihre Körpertemperatur regulieren. Alle unsere heimischen Arten ernähren sich ausschließlich von Insekten. Im Herbst wird ein Speckpolster angelegt, das manchmal bis zu einem halben Jahr ausreichen muss. Als Winterschläfer sind die Fledermäuse auf frostfreie, feuchte und störungsfreie Verstecke angewiesen. Nur so lässt sich die energetische Gratwanderung meistern.

 

Als nachtaktive Jagdflieger sind sie einzigartig unter den Säugetieren. Obwohl mit Augen ausgestattet, orientieren sie sich mit Hilfe der Ultraschallechoortung im freien Luftraum wie auch in dichter Vegetation. Ihr Gehirn liefert ihnen quasi ein Hörbild der Hindernisse sowie Art, Größe und Bewegungsrichtung ihrer Beutetiere.

 

Manche unserer Arten sind sommers wie winters relativ ortstreu, andere legen lange Wanderungen von mehreren tausend Kilometern in ihre Winterquartiere zurück.

 

In Deutschland sind alle Fledermausarten gefährdet, einige sogar, wie z.B. Große und Kleine Hufeisennase, vom Aussterben bedroht. Diese Arten sind aber nicht unter den im Landkreis Coburg bisher gefundenen 17 von deutschlandweit 24 Arten. Als besonders bedeutsam für den Landkreis Coburg sollen nur die Mopsfledermaus, das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus (FFH Anhang II Arten) genannt werden. Bedrohlich ist nicht nur in unserem Landkreis der auffällige Rückgang des Grauen Langohrs. An Neuentdeckungen können auch wir mit der Mückenfledermaus aufwarten. Mit einem Batcorder, einem Fledermausdetektor mit automatischer Rufaufzeichnung und Rufanalyse, wurde eine Nymphenfledermaus nachgewiesen.

 

Ja nach Art suchen die Fledermäuse Unterschlupf in Dachstühlen, Kirchtürmen und hinter Fensterläden und sonstigen Gebäuderitzen oder auch in Baumhöhlen und Nistkästen. Die eigentlich als Waldfledermaus geltende Kleine Abendsegler hat bei uns drei Gebäudequartiere bezogen.

 

Im Juni finden sich die Weibchen in sogenannten Wochenstuben zusammen, wo sie meistens ein Junges zur Welt bringen. Nach 6 – 8 Wochen ist es flugfähig, aber erst gegen Ende August selbständig. Wochenstuben brauchen im Juni und Juli völlige Ruhe. Mütter mit kleinen Jungtieren sind ganz besonders störungsempfindlich.

 

Im Herbst suchen die Fledermäuse für den Winterschlaf kühle, aber frostsichere und möglichst feuchte Winterquartiere wie Höhlen und Stollen auf. In der Zeit zwischen Oktober und März leben sie auf Sparflamme. Sie verlieren bis zu einem Drittel ihres Körpergewichtes. Die Fledermäuse darf man in ihren Winterquartieren nicht stören, da sie durch Geräusche oder Licht aufwachen und dabei wichtige Energie verlieren.

 

Der praktische Fledermausschutz in unserer Region umfasst den Quartierschutz auch mit Hilfe der Unteren Naturschutzbehörde, z.B. das Anbringen von Kotbrettern bei neuen Fledermauswochenstuben, akzeptanzsteigernde Maßnahmen wie das Abräumen von Kot unter großen Kolonien in Dachböden und das Auslegen von Folien unter Hangplätzen sowie ständige Aufklärungsarbeit. Im Landkreis wurden bereits ca. 100 Plaketten der Aktion fledermausfreundlich an fledermausfreundliche Hausbesitzer vergeben.

 

Nicht immer erfolgreiche Aufzuchtversuche verwaister Jungtiere verschiedener Arten sowie Hilfe bei Invasionen (Masseneinflügen von Jungtieren) der Zwergfledermaus im Spätsommer gehören zu den tierschutzrelevanten Aufgaben der Fledermausarbeitsgemeinschaft im LBV.

 

Winterquartiere werden regelmäßig auf Unversehrtheit der Verschlüsse, Baufälligkeit und Bestandsänderungen hin kontrolliert.

 

Ständig kommen, auch vom LBV gepachtete, neue Quartiere hinzu, die mit Mitteln des Landschaftspflegeverbandes optimiert und instandgesetzt werden. Hier haben sich im Folge der immer wärmeren Winter verzinkte Gittertore (vergitterte Tore mit Zinkbeschichtung zum Austausch von Kaltluft in den Winterquartieren) bewährt. Fehlende natürliche Spalten werden erfolgreich durch angebrachte Hohlblocksteine ersetzt.

 

Als Orte, an denen Fledermausbeobachtungen in warmen, windstillen Sommernächten z. B. auch im August für interessierte Laien erfolgversprechend sind, können wir die Itz unter der Judenbrücke, den Waldfriedensee, die Hoffmannsteiche und generell stehende Gewässer im dörflichen Raum, z. B. Löschteiche empfehlen.

 

Wenn Sie sich bei uns für unsere heimischen Fledermäuse engagieren wollen, dann melden Sie sich bitte.

 

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Hilfe für Fledermäuse – damit unsere Urlaubszeit nicht zur Leidenszeit für Fledermäuse wird

(c) Petra Altrichter/LBV Coburg
(c) Petra Altrichter/LBV Coburg

Alljährlich verirren sich im Hochsommer Fledermaus-Schwärme in Wohnungen und sterben dort dann, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt werden. Es sind fast immer kleine Zwergfledermäuse. Meist fliegen erst einzelne unerfahrene FledermausJungtiere durch ein gekipptes Fenster in Wohnungen hinein und finden auf diesem Wege dann nicht wieder hinaus. Die verirrten Tiere stoßen daraufhin Hilferufe aus und locken dadurch aber weitere Artgenossen in die Falle, die auf dem gleichen Weg in die Wohnung fliegen und dort dann oft qualvoll verenden, weil sie nicht mehr in die Freiheit zurückfinden.

 

„Daher sollte man vor Urlaubsreisen im August und September seine Wohnungsfenster schließen, wenn niemand die Wohnung während der Abwesenheit betreut“, so rät der Naturschutzberater des LBV Coburg, Gerhard Hübner. „Denn sonst kann es durchaus vorkommen, dass Urlaubsrückkehrer in ihrer Wohnung von einer Menge Kadavern verdursteter Fledermäuse überrascht werden.“ Alternativ eignen sich auch Fliegennetze an geöffneten Fenstern, die vom Ultraschall-Echolot der nächtlichen Insektenjäger als Barriere erkannt werden.

 

Bemerkt man einen solchen Einflug zeitnah, dann kann sehr einfach Abhilfe geschaffen werden: „Man muss nur durch Öffnen von Fenstern und Gardinen über Nacht einen freien Ausflug für die Tiere ermöglichen, damit sie wieder hinaus in die Freiheit finden“, erklärt Gerhard Hübner. „Bis zum vollständigen Ausflug aller tierischen Besucher ist es ratsam, gefährliche Zimmerpflanzen wie Kakteen oder andere scharfkantige Einrichtungsgegenstände, an denen sich die Fledermäuse verletzen können, aus dem Raum zu entfernen. Dabei muss man aber darauf achten, dass die Tiere nicht aus dem Einflugzimmer heraus und weiter ins Haus hinein flüchten und sich in unzugängliche Verstecke verkriechen. Daher die Türen im Einflugzimmer geschlossen halten!“

 

Sind Tiere schon länger eingeschlossen, werden sie recht schnell lethargisch und müssen beispielsweise aus den Gardinen abgesammelt (Handschuhe anziehen!) und am besten in einen Stoffbeutel oder einen Karton, in den man noch ein feuchtes Tuch gibt, gelegt werden. An einem kühleren, dunklen und ruhigen Ort lässt man die kleinen Gesellen bis zum Einbruch der Dämmerung schlafen und entlässt sie dann in den Nachthimmel.

Genauso verfährt man mit Tieren, die sich andere Verstecke ausgesucht haben wie zum Beispiel Vasen, Wandteppiche, Töpfe und Eimer. Sehr beliebt sind auch Spalten zwischen Bildern oder Schränken und der Wand, oder hinter Heizkörpern: Man zieht sich Handschuhe an, fängt sie vorsichtig ein und legt sie in einen dunklen Karton, den man vorher mit einem feuchten Tuch ausgestattet hat. Schwachen oder verletzten Tieren sollte man als Erstmaßnahme zusätzlich behutsam Wasser verabreichen (mit einer Pipette, einem Löffel oder einem wassergetränkten sauberen Pinsel) und den LBV Coburg unter 09561/407970 benachrichtigen. Totfunde sollten ebenfalls geborgen und nach telefonischer Kontaktaufnahme zum gemeinnützigen Naturschutzverein gebracht werden. Wird ein solcher Einflug von Fledermäusen erst sehr spät entdeckt, kann bei der Bergung auf einem Schlag eine große Menge an Fledermäusen anfallen, die gepflegt werden müssen. Der LBV Coburg sucht daher noch ehrenamtlicher Betreuer, die geschwächte oder verletzte Fledermäuse zeitweise aufnehmen und so weit aufpäppeln, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden können. Eine vorherige Schulung wird von uns organisiert. Interessenten melden sich bitte unter coburg@lbv.de. 

Fledermäuse in Kuhställen

Die Koordinationsstelle für Fledermausschutz Südbayern betreut ein Biodiversitätsprojekt zum Thema „Kuhställe als Jagdhabitate von Fledermäusen“. Die Untersuchungen sollen heuer auf Oberfranken ausgedehnt werden.

 

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7/2020

Überwinterungskeller aufgebrochen! Wir bitten um Hinweise

 

Tatsächlich gehörte die Mopsfledermaus in dieser Wintersaison zu den am seltensten an-getroffenen Arten bei den Fledermauszählungen der AG Fledermausschutz. Das ist aber kein Hinweis darauf, dass es diesem Insektenjäger tatsächlich schlecht geht, und er im Rückgang begriffen ist. Im Gegenteil, seit dem Beginn unserer regelmäßigen Zählungen (neudeutsch „Monitoring“) Anfang der 1990er Jahren haben sich die Bestände langsam erholt und sind wieder angestiegen. Schuld ist nur der viel zu milde Winterverlauf.

 

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3/2020

Nächtliche Flugakrobatik im Waldbad Bad Rodach

Eine Zweifarbfledermaus ist gerade bei Dagmer Papadopoulos in Pflege. (c) Petra Altrichter
Eine Zweifarbfledermaus ist gerade bei Dagmer Papadopoulos in Pflege. (c) Petra Altrichter

Fledermäuse haben nicht nur sonderbare Namen, sie sind ebenso faszinierende Lebewesen. Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit. In Bayern gibt es insgesamt 23 Fledermausarten, von denen mittlerweile alle als gefährdet gelten. Wer die gefährdeten Tiere in der Dämmerung entdecken will, muss sehr aufmerksam sein. Einfacher geht es bei geführten Fledermauswanderungen, bei denen die Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren wie Batdetektoren und Batcordern aufgespürt werden. Das sind die Geräte, die die nicht wahrnehmbaren Ortungsrufe im Ultraschallbereich für Menschen hörbar machen.

 

Damit man die Welt der Fledermäuse hautnah miterleben und mehr über die bedrohten Flugakrobaten erfahren kann, bietet der Landesbund für Vogelschutz (LBV) jeweils im August zur Internationalen Fledermausnacht bayernweit verschiedene Veranstaltungen an. Zur 20. Internationalen Fledermausnacht am vergangenen Freitag (26. August) gab der bayerische Naturschutzverband von Coburg bis Garmisch-Partenkirchen in 29 Veranstaltungen Einblicke in das Leben der gefährdeten Tiere.

 

Die Arbeitsgruppe Fledermausschutz des LBV Coburg hatte sich heuer das Waldbad in Bad Rodach als Exkursionsziel ausgesucht. Als gerade die Sonne unterging, waren fast 50 Leute gekommen, um den hiesigen Fledermäusen aufzulauern. Bei optimalen Wetterbedingungen schlossen sich kurzfristig auch einige der letzten Badegäste der kostenlosen Natur-Exkursion des LBV an – darunter auch etliche Kinder, was das Team um Leiterin Dagmar Papadopoulos mit Ralph Papadopoulos, Andrea Beyer, Udo Sorns und Gerhard Hübner besonders freute.

 

Nach einer theoretischen Einführung in die Biologie und die Lebensweise der heimischen Fledermäuse wurde die erste Fledermaus aus der Nähe bestaunt. Es war eine der seltensten Fledermäuse im Coburger Land, nämlich eine so genannte Zweifarbfledermaus, die momentan in der Obhut von Dagmar Papadopoulos gesund gepflegt wird. Anschließend ging es in Gruppen – bewaffnet mit Taschenlampen, Batdetektoren und Batcordern – in das Badegelände, um sich am Ufer des Badesees auf die Lauer zu legen und das Eintreffen der Flattertiere abzuwarten. Dass sie kommen würden, da waren sich die Veranstalter sicher, denn Stillgewässer gehören wegen ihres guten Nahrungsangebots zu den attraktivsten Jagdgebieten der nächtlichen Flugakrobaten. Außerdem müssen Fledermäuse nach Sonnenuntergang, nachdem sie tagsüber in ihrem trockenen Tagesquartier ausgeharrt haben, dringend etwas trinken.

 

Es dauerte in der Dämmerung zwar eine Weile, bis sich die ersten Fledermäuse durch die typische Knattertöne im Batdetektor ankündigten. Dann aber brach die Hölle los, und in den Lichtkegeln der Taschenlampen wurde – begleitet von begeisterten Ahs und Ohs der Kinder – die Flugakrobatik zahlloser Fledermäuse bestaunt. Man konnte typische Jagdstrategien von verschiedenen Fledermaus-Arten hautnah miterleben: Die Wasserfledermäuse streiften knapp über dem Badeteich teilweise minutenlang auf immer gleichen Runden. Bei mitfahrenden Lichtkegeln sah man, wie sie Insekten von der Wasseroberfläche aufnahmen. Eine Etage höher ist die Zwergfledermäuse zuhause, die ihre Beute im Flug erhaschte. Beides sind kleine bis mittelgroße Arten, daher fiel es auf, als plötzlich eine beinah doppelt so große Fledermaus in der Lichtkulisse auftauchte. Biologe Gerhard Hübner änderte schnell die Frequenz seines Batdetektors und hatte gleich Gewissheit – schmatzende Plopp-Laute, wie sie typisch für den Großen Abendsegler sind. Seine Jagdregion liegt eigentlich noch viel höher über den Baumwipfeln. Wahrscheinlich wollte er sich im Waldbad einen Schluck Wasser genehmigen.

 

Zum Abschluss der Exkursion gab es noch eine kleine wissenschaftliche Hightech-Nachbereitung: Von den Teilnehmern wurden Batcorder mitgeführt, welche – zwar nicht hörbar, aber mittels Computersoftware auswertbar – fast 600 Rufsequenzen von Fledermäusen aufzeichneten. Die Schnellanalyse eines Batcorders ergab, dass auch der Kleine Abendsegler, die Rauhautfledermaus sowie die Mopsfledermaus im Gebiet unterwegs waren.

 

Bei der gesamten Nachbereitung ist noch ein weiterer äußerst seltener Besucher aufgefallen: Von allen Teilnehmern unbemerkt hat offenbar auch die Nymphenfledermaus das Waldbad kurzzeitig aufgesucht, aber aufgrund des dortigen Trubels schnell wieder verlassen. Nachdem, was man bisher von dieser seit 2012 neu für Bayern nachgewiesenen Art weiß, gilt sie als konkurrenzschwach sowie als Urwald- beziehungsweise Laubwald-Art, weicht bei der Gewässerpräferenz bevorzugt auf Kleinstgewässer (wie Bachläufe, Tümpel, Wildschweinsuhlen) aus. Die diesjährige Fledermausnacht des LBV war also von Mensch und Tier gut besucht und ein voller Erfolg.