Unsere Arbeitsgruppe Herpetologie

Ansprechpartner

Bastian Forkel

bastian.forkel(at)lbv.de


Ob am Rande des Aussterbens im Landkreis - wie Laubfrosch und Knoblauchskröte, die nur noch mit wenigen Individuen bei Neustadt leben - oder häufig wie Teichmolch, Grasfrosch oder Erdkröte in Wald- und Wiesengräben und sogar in unseren Gartenteichen: Die Arbeitsgruppe Herpetologie kontrolliert und erfasst die Bestände der heimischen Amphibien und Reptilien in Stadt und Landkreis Coburg.

LBV-Teich bei Neustadt (c) Freimut Brückner
LBV-Teich bei Neustadt (c) Freimut Brückner

Gerade die vielen Teichgrundstücke, die die LBV-Kreisgruppe Coburg inzwischen erwerben konnte, stellen sich mehr und mehr als wichtige Rückzugsorte für verschiedene bedrohte Amphibienarten heraus. Die Arbeitsgruppe Herpetologie sorgt für eine entsprechende artgerechte Optimierung dieser Biotope.

Bergmolch
Bergmolch

Gerne beraten und unterstützen wir Sie bei speziellen Maßnahmen, z.B. der Schaffung und Verbesserung von Laichgewässern für diese selten gewordene Tiergruppe!

Die Schlingnatter

Insbesondere dem "Reptil des Jahres 2013", der Schlingnatter, gilt unsere gezielte Aufmerksamkeit: Sie kommt noch auf den Bruchschollenkuppen im Muschelkalk des nordöstlichen Landkreis vor, wird aber vereinzelt auch von Passanten an ganz anderen Orten gefunden, wie z.B. 2014 bei Meschenbach.

Schlingnatter, seltenes "Reptil des jahres 2013" (c) Petra Altrichter
Schlingnatter, seltenes "Reptil des jahres 2013" (c) Petra Altrichter

Die Kreuzotter - im Coburger Land ausgestorben?

Junge Kreuzottern sind winzig und können sich sogar im Moos verstecken.
Junge Kreuzottern sind winzig und können sich sogar im Moos verstecken.

Die Kreuzotter gilt im Coburger Land sogar als ausgestorben.

 

Letzte Sichtungen gab es in den 80er Jahren im Rottenbacher Moor, aber ein Wiederfund wäre keineswegs ausgeschlossen und eine erfreuliche Sensation!

 

Beim Suchen ist etwas Vorsicht geboten, die Kreuzotter ist schließlich unsere einzige heimische Giftschlange.

 

Die größte Chance, ihr im Landkreis Coburg wieder zu begegnen, besteht in der Umgebung von Mooren und an Rändern und Wegen sandiger Kiefernwälder und in Heidelandschaften.


Amphibien leiden unter Trockenheit, auch die Gelbbauchunke

Von Gerhard Hübner und Hannah Lorenzen

 

Unsere heimische Amphibienfauna hat in den vergangenen, außergewöhnlich trockenen Jahren starke Probleme bekommen, insbesondere die Gelbbauchunke (Bombina variegata), die im Naturschutzgebiet Muggenbacher Tongruben seit vielen Jahren beheimatet ist. Das ehemalige Abbaugebiet bietet mit seinen zahlreichen ephemeren (= zeitweise austrocknenden) Kleinstgewässern, dem hügeligen Gelände und den umliegenden Wäldern einen idealen Lebensraum für den in Bayern stark gefährdeten Froschlurch. Konnte man vor ein paar Jahren im späten Frühjahr noch beobachten, dass sich in beinahe jeder Pfütze etliche von den possierlichen Amphibien tummelten, gab es in den vergangenen zwei Jahren einen massiven Rückgang. 

Wo früher noch hunderte Unken gezählt wurden, konnten bei der letztjährigen Kontrollerfassung im Rahmen des Grünen-Band-Projekts keine zehn Individuen mehr festgestellt werden. Vor allem das rasche Austrocknen der nur temporär wasserführenden Pfützen und Tümpel ist eine Gefahr, denn entweder schreiten die erwachsenen Tiere gar nicht mehr zum Laichgeschäft, oder der Unkennachwuchs vertrocknet. Langfristig ist das eine Bedrohung für die Muggenbacher Population.

 

Dennoch gibt es auch erfreuliche Meldungen: Im vergangenen Jahr entdeckten Alex Ulmer und Harald Ostrow einen Hüpferling einer Gelbbauchunke im Wald nahe der ehemaligen Tongrube Ebersdorf. In diesem Gebiet gab es seit 2002 keinen Artnachweis mehr! Offenbar hat sich dort unbemerkt doch eine kleine reproduktionsfähige Population erhalten.

Auch die diesjährige Zählung an den Amphibienzäunen entlang von Straßen während der Frühjahrswanderung gab Anlass zum Aufatmen. So hat sich der nach dem heißen Sommer 2018 eingetretene Rückgang im Raum Neustadt nicht weiter fortgesetzt. Im Gegenteil, man könne sogar von einer Erholung der Bestände sprechen, berichtet unser ehrenamtlicher Amphibienretter Freimut Brückner.

Tödliche Krankheit für Salamander in Bayern erstmalig entdeckt

Nachdem nun erstmals der berüchtigte Salamanderpilz Bsal in Bayern nachgewiesen wurde, bitten das Bayerische Landesamt für Umwelt und das Landratsamt Bamberg, im Ebracher Forst folgende Verhaltenshinweise zu beachten.

 

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7/2020