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Seit 1969 besteht die Greifvogelauffangstation in Neu- Neershof. Um die Pflege der Tiere, aber auch um die gesamte Einrichtung auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei der Domäne Neuhof, kümmert sich seit 2021 ein ehrenamtliches Team unter der Leitung des Ehepaars Sabine und Thomas Feulner. Ziel der Einrichtung ist es, verletzte und flugunfähige Greifvögel, Eulen und andere Großvögel gesund zu pflegen und wieder in die Freiheit zu entlassen.
Haben Sie Interesse an der Arbeit mit verletzten Vögeln? Können Sie sich vorstellen, verletzte Tiere einzufangen, zum Tierarzt zu bringen und in der Greifvogelstation zu füttern und zu pflegen? Erleben Sie das fantastische Gefühl, die Vögel nach der Genesung in die Freiheit entlassen zu dürfen.
Ansprechpartner: Sabine und Thomas Feulner
Telefon: 0173/6546420 (Telefon ist von 8 bis 20 Uhr besetzt)
02/2024
Nach zwei Jahren der intensiven Einarbeitung ist nun der Moment für das Ehepaar Feulner gekommen, das Team der Greifvogelauffangstation zu erweitern und neue Ehrenamtliche an die Pflege der gefiederten Patienten heranzuführen. Aus diesem Grund startete die Kreisgruppe Anfang Februar 2024 einen großen Aufruf, der durch die Presse und die Sozialen Medien ging.
Während sich auch einige neue Freiwillige für die Arbeit in der Station meldeten, bekam die Station auch medial Aufmerksamkeit: Der BR und auch der TVO waren vor Ort und haben sich das besondere Engagement des Stationsteams einmal näher angeschaut.
In schönen Kurzbeiträgen ist die außerordentliche und ehrenamtliche Arbeit des Teams, die Bedeutung ihrer Arbeit für die Greifvögel und die Suche nach Verstärkung verarbeitet worden.
Zu finden ist der BR-Beitrag unter folgendem Link. Der Beitrag bei TV Oberfranken erscheint am Dienstag, 09.04.2024 um 18:45 Uhr.
Das Team sucht weiterhin nach Verstärkung:
Wer Lust auf dieses faszinierende und spannende Ehrenamt hat, meldet sich bitte jederzeit unter coburg@lbv.de. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, eine ausführliche Einarbeitung durch das Ehepaar Feulner ist absolut ausreichend! Der LBV freut sich über alle Anfragen.
07/2023
Ein seltener gefiederter Patient wurde nun in der Greifvogelauffangstation des LBV Coburg gesund gepflegt und wieder frei gelassen: ein junger verletzter Steinkauz, der in Bayern gefährdet ist. Der Aufmerksamkeit einer tierlieben Autofahrerin war es zu verdanken, dass ein junger Steinkauz, der benommen am Straßenrand bei Trappstadt saß, rechtzeitig entdeckt und geborgen werden konnte. „Der offenbar durch einen Verkehrsunfall verletzte Vogel wurde von der Autofahrerin in Abstimmung mit uns umgehend in die Tierklinik Wicklein nach Unterlauter gebracht“, so berichtet Thomas Feulner von der LBV-Greifvogelauffangstation im Coburger Stadtteil Neu-Neershof.
Dank der Fürsorge in der Tierarztpraxis und der intensiven Pflege der ehrenamtlichen LBV-Helfer in der Greifvogelauffangstation des gemeinnützigen Coburger Naturschutzvereins konnte der gefiederte Patient sehr schnell genesen. Bereits nach wenigen Tagen in der Auffangstation spürten Sabine und Thomas Feulner bereits den Drang des kleinen Koboldes, das Gehege schnellstmöglich wieder zu verlassen. Am Vormittag des 4. Septembers war es dann soweit: Der genesene und beringte Vogel wurde von Sabine und Thomas Feulner von der LBV-Greifvogelauffangstation sowie von Brigitte und Werner Hellwig und Hermann Fösel von der LBV-„Arbeitsgruppe Eulen“ bei Bad Rodach in einer Streuobstallee nahe der Landesgrenze zu Thüringen in eine Steinkauzröhre gesetzt. „Nach kurzer Erholungsphase in der Niströhre hat er aus dem Einflugloch herausgeschaut und etwa zehn Minuten ausgiebig die Lage sondiert, dann hatte er sich schließlich dazu entschlossen, auf den nächstgelegenen Apfelbaum überzusiedeln“, so schildert Eulen-Koordinator Werner Hellwig die aufregenden Momente bei der Freilassung des gesund gepflegten Vogels.
Die Eulenschützer sind gespannt, ob sich ihr Schützling im Coburger Land wohlfühlt und bleibt, oder zu seinem etwa 15 Kilometer entfernten angestammten Revier bei Trappstadt zurückfliegt. „Alle an der Freilassung beteiligten ehrenamtlichen Helfern haben den kleinen Gnom in ihr Herz geschlossen, so dass ihn dieses Ereignis für die Teilnehmer der Freilassungsaktion zum klaren Favoriten für die Wahl zum ,Vogel des Jahres 2024‘ macht!“, sagt Thomas Feulner.
Am 11. April 2021 wurde von Bernd Nageisky aus Rödental bei einem Spaziergang im Häslichgrund bei den Fischbacher Teichen an der Engelsquelle ein sehr seltener Fund gemacht: Ein Fischadler hatte sich dort in einem Netz verfangen und an beiden Flügeln schwer verletzt.
Der Greifvogel wurde durch den Teichbesitzer Andreas Gutmann aus seiner prekären Lage befreit und anschließend vom Finder und vom herbeigerufenen Stationsleiter der Greifvogelauffangstation, Ulrich Leicht, in die Tierärztliche Klinik nach Lautertal zu Dr. Bernd Wicklein gebracht. Nach der ersten Versorgung kam der große Vogel in die Greifvogelauffangstation in Neu-Neershof, wo er von Ulrich Leicht und seinen Helfern Sabine und Thomas Feulner liebevoll wieder aufgepäppelt wurde. Die Greifvogelstation des gemeinnützigen Naturschutzvereins LBV versteht sich als Vogelkrankenhaus und hat zum Ziel, verletzte und flugunfähige Greifvögel aus freier Wildbahn wieder gesund zu pflegen und wieder frei zu lassen.
Der Fischadler ist eine eher kleinere Adlerart, jedoch etwas größer als der Mäusebussard und auffällig weiß gefärbt. Wie der Name schon andeutet, ist er ein spezialisierter Fischjäger. Im Raum Coburg ist er regelmäßig zur Zugzeit Gast am Goldbergsee, wo man ihn gut beobachten kann, wenn er sich imposante Brocken aus dem Gewässer herausangelt. Allerdings ist er (noch) kein Brutvogel bei uns. In Bayern brüten gerade mal eine Handvoll Fischadler und das nur im Osten des Freistaats. Daher gilt er nach der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht". Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war der Fischadler in Bayern ausgerottet. Die damaligen Gründe: Menschliche Verfolgung und über seine Nahrungskette angereicherte Umweltgifte. Inzwischen ist jedoch ein Aufwärtstrend erkennbar. Für den langjährigen Stationsleiter Ulrich Leicht ist der Fischadler ein seltener Patient. „Es ist erst der dritte Fischadler in fünfzig Jahren, der bei uns im Vogelkrankenhaus gelandet ist und den ich gesund pflegen und freilassen konnte“, sagt Ulrich Leicht.
Bei der Pflege des Fischadlers unterstützten die Fischzucht Vondran in Seidmannsdorf und die Fischzucht Krappmann in Seehof mit frischen Forellen und Karpfen, um den Fischadler artgerecht füttern zu können. Am 24. April wurde der Fischadler dann von Ulrich Leicht beringt und in die 20 Meter lange Reha-Voliere umquartiert. Nach den ersten erfolgreichen Flugversuchen folgte das, was die Naturschützer am liebsten tun: Der wieder genesene Fischadler wurde am 29. April abends gegen 18 Uhr am Goldberg im Beisein der langjährigen Mitarbeiter der Greifvogelstation, Gerhard und Marianne Vogt, in die wohlverdiente Freiheit entlassen. Der Vogel startete unverzüglich in seine Freiheit, flog bis in den Horizont und verschwand im Himmel über Thüringen. „Das sind die Highlights unserer Arbeit“, stellte Ulrich Leicht hocherfreut fest! Einen Kurzfilm, der die Freilassung des Fischadlers zeigt, findet man hier in unserem Youtube-Kanal.
Bei der Spendenübergabe erläuterte der derzeitige Leiter des Vogelkrankenhauses des LBV Coburg in Neu-Neershof, Ulrich Leicht, eingangs den Sinn und Zweck der Greifvogelauffangstation, die er seit über 50 Jahren mehr oder weniger alleine betreut. Er wolle die Station nun in andere Hände übergeben und etwas kürzer treten. Seine Nachfolge soll eine Gruppe von Leuten verschiedener Altersgruppen unter der Führung von Thomas und Sabine Feulner antreten. „Diese beiden und noch drei andere Personen machen im Herbst 2021 den Falknerkurs und dann voraussichtlich im Januar 2022 die Falknerprüfung, die für diese Tätigkeit benötigt wird“, erklärte Ulrich Leicht. Eigentlich sollten die fünf Nachfolger von Ulrich Leicht den Falknerkurs schon vergangenes Jahr machen, jedoch fiel dieser wegen der Pandemie aus, so dass die Greifvogelstation nicht wie geplant im Frühjahr 2021 übergeben werden konnte. Glücklicherweise betreut Ulrich Leicht das Vogelkrankenhaus nun noch ein Jahr länger.
Horst Weingarth von der HL-Weingarth-Stiftung zeigte sich beeindruckt vom langjährigem Engagement Ulrich Leichts und war sehr erfreut darüber, dass es bereits Nachfolger gibt. „Eine gemeinnützige Einrichtung wie die Greifvogelstation sollte für unser Coburger Land unbedingt weiter bestehen, und deswegen wollen wir hier helfen“, sagte Horst Weingarth. Er wolle die Greifvogelauffangstation nicht nur in diesem Jahr einmalig unterstützen, sondern auch in den Folgejahren! Am 9. April 2021 übergab er symbolisch den ersten Scheck über 1.000 Euro.
Bei der sich anschließenden Führung durch die Station zeigte Ulrich Leicht die momentan anwesenden Patienten: einen Habicht, einen Mäusebussard, einen Uhu und zwei Turmfalken – und überraschend kam auch noch ein wilder Rotmilan auf einen kurzen Besuch angeflogen, um sich vor den erstaunten Augen der versammelten Gäste einen bereit gelegten Imbiss abzuholen.
Täglich zweimal fährt Ulrich Leicht zur ehemaligen Gärtnerei des Schlosses im Coburger Stadtteil Neu-Neershof, wo die Greifvogelauffangstation des LBV untergebracht ist. Seit 1969, also seit unglaublichen 50 Jahren, betreut der Rödentaler das Vogelkrankenhaus ehrenamtlich.
7/2019
Zum Sommerfest 2018 des LBV kamen trotz der Hitze überraschend viele Leute. Nachdem die Festgäste durch die pittoreske Anlage flaniert waren, begrüßte sie der Kreisvorsitzende Frank Reißenweber. Der Stationsleiter stellte anschließend in seiner amüsanten, lockeren Art zunächst die Anwesenden und anschließend die neuesten Pflegefälle des Vogelkrankenhauses vor. Wie in jedem Jahr sind die Turmfalken die häufigsten Patienten von Ulrich Leicht, und einen führte er den staunenden Gästen gleich vor. Er unterstrich auch noch einmal, dass die meisten Vögel, die zu ihm gebracht werden, wieder frei gelassen werden können. Manche sind jedoch so schwer verletzt, dass sie – so traurig das ist – beim Tierarzt eingeschläfert werden müssen. Apropos Tierarzt: Ulrich Leicht bedankte sich ganz herzlich bei Tierarzt Dr. Bernd Wicklein aus Lautertal, der zum Sommerfest ebenfalls gekommen war. Der Stationsleiter sei mit seinen gefiederten Patienten bereits ein Dauergast bei Dr. Wicklein und dieser behandle alle von ihm vorgestellten Wildvögel dankenswerterweise kostenlos. Einen besonderen Erfolg konnte Ulrich Leicht auch noch verbuchen: Er konnte eine junge Wiesenweihe retten und aufpäppeln. Nächste Woche kann er sie voraussichtlich wieder frei lassen. Die junge Wiesenweihe war im Landkreis Hildburghausen gefunden worden. Beim Mähdrusch wäre sie fast getötet worden. Ihre Geschwister konnten gerade noch wegfliegen, als der Mähdrescher aufs Feld fuhr, aber sie war zu noch zu klein. Sie wurde gefunden und in die Vogelauffangstation gebracht, wo sie von Ulrich Leicht aufgezogen wurde. Die Wiesenweihe war in Bayern bereits ausgestorben, als sich durch ein LBV-Artenhilfsprogramm in Unterfranken eine Feldbrüterpopulation etablieren ließ. Deswegen ist das ein gutes Zeichen, dass die Art jetzt vor unserer Haustüre steht und eventuell auch schon bei uns unerkannt gebrütet hat.
Bei Sonnenuntergang verließen dann die letzten Gäste das diesjährige Sommerfest. Viele hatten die wunderschön gepflegte Anlage angeschaut, deren Türe ansonsten das Jahr über verschlossen bleiben. Zum Sommerfest darf dann jeder einmal an ein kleines Guckloch im Vorlierenverschlag herantreten, und den gefiederten Patienten dahinter bewundern – wilde Greifvögel sieht man ja ansonsten doch nicht jeden Tag. Die Kinder hatten den Tag über nicht nur mit den Vögeln, sondern auch in der Betreuung von Iris Oelmann und Annette Beuerlein von der Kindergruppe ihren Spaß.
Wir dürfen gespannt sein auf das nächste Sommerfest, wenn die Greifvogelstation wieder ihre Pforten öffnet und sich wieder mit den neuen Patienten den interessierten Vereinskollegen präsentiert. Im nächsten Jahr feiert die Station nämlich 50-jähriges Jubiläum und bis dahin sollen noch die Volieren ertüchtigt werden. Für jede Spende dafür sind wir dankbar. Wir sind auch dankbar für die wunderschöne neue Pflasterung im Innenhof der Greifvogelstation, die die Firma Rainer Schmitt Dienstleistungen aus Neustadt ausgeführt hat. Rainer Schmitt hatte die Pflastersteine kostenlos besorgt und die Arbeiten besonders günstig ausgeführt, um den LBV zu unterstützen. Vielen Dank dafür!